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Bei Schlüssel-Quick ist immer Tag der offenen Tür

Dresdner Familienunternehmen kämpft gegen den schlechten Ruf der Schlüsseldienst-Branche / Verbraucherzentrale gibt Tipps

23:30 Uhr in der Dresdner Neustadt. Nach getaner Arbeit und Feierabendausklang mit Freunden freut sich eine junge Dresdnerin auf ihr Bett. Doch aus gemütlicher Nachtruhe wird erstmal nichts. Der Wohnungstürschlüssel ist weg. Weder in der Handtasche noch in Jacken- oder Hosentasche ist der Schlüsselbund zu finden Ein Anruf genügt und der ortsansässige Schlüsselnotdienst Quick ist zur Stelle.
Seit inzwischen 20 Jahren sind die Mitarbeiter des Familienuntemehmens mit Sitz in der Alaunstraße rund um die Uhr im Einsatz Auch der jungen Dresdnerin ist schnell geholfen "Die Tür war nur ins Schloss gefallen - für geschultes Fachpersonal kein Problem", sagt Inhaber Hans-Dieter Werner (53 Jahre). "Zu 80 Prozent gelingt es uns, die Tür ohne Schäden zu öffnen. Wird kein neues Schloss benötigt, sind auch die Kosten niedriger Die Kunden freut's."
Glücklich ist auch die Dresdnerin, die nach etwas Aufregung wieder ihr Zuhause betreten kann. "Dass die Kunden zufrieden sind, ist heute leider selten", erzählt Hans-Dieter Werner, der Schlüssel-Quick 1990 gründete "Ich wollte mich mit einem Sicherheitsfachgeschäft selbstständig machen. Kollegen haben mir geraten, auch einen Schlüsselnotdienst anzubieten. Das gehöre zu einem guten Geschäft dazu." Geraten, getan. "In den ersten Jahren wurde der Service rund um die Uhr sehr gut angenommen. Die Kunden waren dankbar für unsere Arbeit, Doch seit die Preise
steigen, steigt auch die Unzufriedenheit der Kunden, "Schlüsselnotdienste haben heute den Ruf einer Abzockerfirma", erzählt Werner enttäuscht "Wenn es ums Bezahlen geht, hört meistens die Freundlichkeit auf.,Sie nutzen meine Notsituation aus'. lautet ein oft gehörter Vorwurf."
Dass ein Notdienst auch eine entsprechende Ausrüstung verlangt, sei vielen Kunden nicht klar. Mit den Einsätzen sei es wie beim Lottospielen. An manchen Tagen herrscht Funkstille, an anderen macht man die ganze Nacht keine Auge zu. Dennoch müssen Notdienst-Telefon und Fahrzeuge zu jeder Zeit bereitstehen. Auch das Personal muss bezahlt werden, das 24 Stunden auf Abruf bereitsteht. Am Tag Dienst und in der Nacht Bereitschaft sei für die Mitarbeiter eine echte Herausforderung. "Das Handy liegt neben dem Kopfkissen. Es ist immer Druck da, klingelt das Telefon oder eben nicht", weiß Hans-Dieter Werner aus eigener Erfahrung. Rund 35 Anrufe nach Feierabend gehen im Monat über die Notrufhotline ein, die 24 Stunden zu erreichen ist "Noch in den 90er Jahren waren es rund 70", weiß Werner.
Viele Kunden entscheiden sich für sogenannten "A.A.A.-Firmen", die schwarzen Schafe der Branche. Durch bewusste Namenswahl stehen diese ganz oben im Telefonbuch, so dass die
Anbieter auch über die Auskunft oft weitergegeben werden. "Wer in eine Notsituation gerät, der denkt nicht lange nach, ob seriös oder nicht. Wer sich ausgeschlossen hat, hat andere Sorgen", rechtfertigt Werner den Leichtsinn vieler Kunden.
Mit unseriösen Anbietern hat das Familienunternehmen, das heute sieben Mitarbeiter beschäftigt, schwer zu kämpfen "Diese Anbieter wollen eine meist überteuerte, Notöffnung verkaufen, keinen Service. Sie schaden unserer Branche sehr." Doch nach 20 Jahren im Geschäft sei man so einiges gewohnt, schmunzelt Werner, "Kunden, die nicht bezahlen wollen, Kunden die mit Falschgeld bezahlen, verloren geglaubte Schlüssel, die plötzlich unter der Fußmatte auftauchen" wir haben schon viel Kurioses und auch Ärgerliches erlebt." Ein Einsatz jedoch ist bis heute unvergessen: "Vor vier Jahren rief die Polizei bei uns an und bat um Mithilfe Ein Mitarbeiter war sogleich zur Stelle. Ein ungutes Gefühl sollte sich am Einsatzort bestätigen: Hinter der Tür wartete Stephanie auf ihre Rettung. Die damals l3-jährige war im Januar
2006 auf dem Schulweg entführt und über einen Zeitraum von fünf Wochen vergewaltigt worden.
"Solche Einsätze vergisst man nie."


 Was rät die Verbraucherzentrale?

Frage: In Dresden gibt es über 200 Schlüsseldienste (Quelle: Gelbe Seiten). Der Kunde hat die Qual der Wahl. Welche Entscheidung ist die richtige?

Fachreferentin Marion Schmidt: Am besten greift man auf einen Schlüsseldienst zurück, der in der Nähe ist. Einige Schlüsseldienste wählen ihren Namen ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, im Telefonbuch an erster Stelle zu stehen. Meist sind diese sogenannten "A.A.A. Anbieter" nicht vor Ort, sondern übernehmen lediglich eine Vermittlerfunktion für Zweigniederlassungen oder andere Firmen. Hohe Anfahrtskosten sind die Folge.

Wie können sich Kunden vor "schwarzen Schafen" in der Branche schützen?

Schon am Telefon sollte der Verbraucher nach den Kosten fragen. Fahrt- und Nebenkosten kann ein seriöses Unternehmen sofort benennen. Wichtig ist auch, dass erst geprüft wird, ob das Schloss überhaupt ausgebaut werden muss. Ist die Tür nämlich nur ins Schloss gefallen, kann der Fachmann dies in der Regel ganz leicht öffnen.

Mit welchen Kosten muss der Kunde rechnen?

 Schlüsseldienste sind Notdienste, die rund um die Uhr agieren. Man muss den Anbieter deshalb auch zugestehen, dass sie sowohl bei ungewöhnlicher Tageszeit als auch an den Wochenenden einen Zuschlag erheben können. Ansonsten sind die Kosten von der erbrachten Leistung sowie dem benötigten Material abhängig.

Muss ich den Schlüsseldienst sofort bezahlen?

Ja, so ist die rechtliche Lage, nach erbrachter Leistung wird bezahlt. Doch sollte die Rechnung zuvor genau geprüft werden. Eine Aufschlüsselung der einzelnen Kosten ist ratsam.

Seriöse Anbieter - darunter auch Sicherheitsfachgeschäft Schlüssel-Quick Alaunstraße 14 Tel.: 0351-8043365 - in Dresden und Umgebung finden sich unter www.polizei.sachsen.de Anbieter können nach Postleitzahl ausgewählt werden.

Preisbeispiel: An einem Sonntag würde die Öffnung einer zugeschlagenen Tür in der Dresdner Neustadt etwas 70 € kosten, erklärt Quick-Chef Hans-Dieter Werner auf DNN-Anfrage.

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